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Sicherheit der Rohstoffversorgung erhöhen, Recycling verbessern

Deutschland und die EU
Sicherheit der Rohstoffversorgung erhöhen, Recycling verbessern

Sicherheit der Rohstoffversorgung erhöhen, Recycling verbessern
Die hohe Abhängigkeit bei kritischen Rohstoffen kann durch geeignete Maßnahmen gesenkt werden. Bild: DIW Berlin

Deutschland ist extrem von Rohstoffimporten abhängig. Die Wirtschaft ist zu über 90 Prozent auf entsprechende Importe angewiesen. Auch EU-weit sieht die Lage nur wenig besser aus. Zudem ist die Konzentration auf wenige Lieferländer sehr hoch. Das sind Ergebnisse einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Für die Studie haben die Autoren die Importabhängigkeit Deutschlands und der EU bei 30 kritischen Rohstoffe unter die Lupe genommen. Als kritisch gelten Rohstoffe laut EU-Kommission, wenn sie ökonomisch wichtig sind, ihr Angebot aber gleichzeitig als riskant eingestuft wird, wie Seltene Erden, Magnesium, Lithium, Kobalt oder Bauxit. Anhand des Voice-and-Accountability-Index der Weltbank haben die Forscher zudem analysiert, wie es um die demokratische Lage der Lieferländer steht. „Die Kombination extremer Konzentration kritischer Anbieter mit einem zwingenden Importbedarf der deutschen und europäischen Wirtschaft ist extrem beunruhigend“, sagt Studienautor Marius Zeevaert.

Mineralische Rohstoffe wie Seltene Erden, Lithium und Magnesium werden vor allem in Industrien benötigt, die als zukunftsträchtig gelten, was die Rohstoffnachfrage um ein Vielfaches steigen lassen wird. Seltene Erden und Magnesium bezieht die EU derzeit zu mehr als 90 Prozent von China. Bei Lithium ist die Abhängigkeit mit einem Importanteil von 63 Prozent von Chile sehr groß. Bei allen drei Rohstoffen könnte die Versorgung auch auf andere Länder ausgeweitet werden. Seltene Erden könnten zusätzlich über Brasilien, Indien und Australien bezogen werden, Lithium über Australien, China und Argentinien. Das kurzfristige Diversifizierungspotenzial ist aufgrund der Mengen aber nur begrenzt.

Neben der Diversifizierung der Lieferländer schlagen die Studienautoren vor, die Lagerhaltung um verpflichtende Mindestreserven zu ergänzen und die Beschaffung relevanter Rohstoffe europaweit zu bündeln. Längerfristig kann die Versorgungssicherheit erhöht werden, indem Rohstoffimporte teilweise ersetzt werden. Hierzu gehört ein verbessertes Recycling. Weiterhin können eigene Produktionsmöglichkeiten stärker genutzt werden. Gerade Magnesium und Lithium ließen sich auch in der EU abbauen. (ys)

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