Startseite » Studie »

Lieferketten: Diversifizierung kann Unternehmenserfolg fördern

Verringerung von Abhängigkeiten angestrebt
Lieferketten-Diversifizierung kann Unternehmenserfolg fördern

Lieferketten-Diversifizierung kann Unternehmenserfolg fördern
aktuellen DIW-Berechnungen zeigen, dass es einen positiven und statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Diversifikation der Bezugsländer und dem Unternehmenserfolg. Bild: 1xpert/stock.adobe.com

Die Mehrzahl deutscher Unternehmen importiert Güter der Informations- und Kommunikationstechnologie aus einigen wenigen Bezugsländern. Auch deshalb zielen aktuelle politische Bestrebungen darauf ab, diese Abhängigkeiten zu verringern. Empirische Analysen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) legen nahe, dass eine verstärkte Diversifizierung der Bezugsquellen nicht zu Lasten der Unternehmen geht.

Wenn deutsche Unternehmen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) aus vielen verschiedenen Ländern beziehen, könnten sie erfolgreicher sein. Dies gilt für alle Firmen unabhängig von ihrer Größe sowie für stark digitalisierte Unternehmen, wie aktuelle Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) nahelegen. Die Forschenden haben auf Basis von Unternehmens- und Außenhandelsdaten analysiert, wie diversifiziert Unternehmen bei ihren IKT-Importen aufgestellt sind, und berechnet, wie eine stärkere Diversifizierung der Bezugsländer mit dem Erfolg der Unternehmen zusammenhängt. 

Nicht nur die Pandemie, auch geopolitische Konflikte haben in den letzten Jahren deutlich gemacht, wie schädlich Lieferabhängigkeiten sein können. Daher streben Deutschland und die EU eine Reduktion der Abhängigkeiten und eine stärkere Resilienz gegenüber Krisen an, unter anderem durch den Ausbau der inländischen Produktion. Auch eine stärkere Diversifizierung der Lieferländer würde hierzu beitragen. „Deutsche Unternehmen sind jedoch bei IKT-Importen, insbesondere bei Mikrochips, von wenigen Bezugsländern abhängig: Fast die Hälfte der Produkte stammt aus einem einzigen Land, nämlich China. Auch die Mehrzahl der übrigen Länder, aus denen wir IKT-Güter beziehen, liegt im asiatischen Raum“, berichtet DIW-Studienautor Alexander Schiersch, der gemeinsam mit Irene Bertschek und Thomas Niebel vom ZEW-Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim die Studie erstellt hat.

Die Mehrzahl deutscher Unternehmen importiert IKT-Güter aus einigen wenigen Bezugsländern. Bild: DIW Berlin

China konnte seinen Anteil in den vergangenen zehn Jahren deutlich ausbauen, ebenso in kleinerem Ausmaß Taiwan und Vietnam. Außerasiatische Länder wie die USA oder europäische Länder haben hingegen in den vergangenen zehn Jahren an Anteilen verloren.

Aufbau der Lieferketten-Resilienz weiterverfolgen

Möglicher Nachteil einer stärkeren Diversifizierung der Bezugsländer ist, dass sie den Kosten- und Zeitaufwand erhöht und dadurch die Unternehmen belastet. Doch die aktuellen DIW-Berechnungen zeigen, dass es einen positiven und statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Diversifikation der Bezugsländer und dem Unternehmenserfolg, gemessen an der Wertschöpfung und am Bruttobetriebsüberschuss, gibt. „Eine stärkere Diversifizierung der Bezugsländer geht also nicht zwangsläufig zulasten der Unternehmen“, folgert Studienautor Niebel.

Potenziale von Open Source nutzen – Resilienz steigern

„Die Politik sollte daher das Ziel einer stärkeren Resilienz entschlossen weiterverfolgen, während Unternehmen, die ihre IKT-Güter bisher einseitig beschaffen, diese Strategie überdenken sollten“, empfiehlt ZEW-Ökonomin Bertschek. (ys)

 

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 5
Ausgabe
5.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de