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E-Ketten von Igus für die Belichtung des Schalke-Rasens

E-Ketten versorgen über 100.000 LEDs mit Energie- und Datenleitungen
Belichtungsanlage für den Fußballrasen der Veltins-Arena

Die Grashalme in der Veltins-Arena sollen nach einem Spiel möglichst schnell wieder trittfest und grün sein. Deswegen setzen die Betreiber der Heimat des FC Schalke 04 auf ein mobiles Belichtungssystem. Für die Ausfallsicherheit Hunderter Leitungen bei Wind und Wetter sorgen Energieketten von Igus.

Die 200 Millionen Grashalme auf dem Rasen der Veltins-Arena in Gelsenkirchen haben es nicht leicht. Sie werden bei Fußballspielen des FC Schalke 04 nicht nur kräftig durch die Mangel genommen, sondern müssen sich danach auch möglichst schnell wieder erholen. Eine Herausforderung, für die sich die Betreiber der Arena eine Art Wellnessmaßnahme haben einfallen lassen. Nach dem Spiel fährt der Rasen auf einem Schienensystem aus dem Stadion und parkt zwischen zwei 120 Meter langen Parallelschienen. Auf diesen Schienen sitzt eine der wohl größten Sportrasen-Belichtungsanlagen: das Beleuchtungssystem R-BL 3500, bestehend aus zwei baugleichen Anlagenteilen R-BL 1750, gebaut von der Rhenac GreenTec AG aus Hennef unter der Marke Rhenac Sports LED.

Die bewegliche Hightechanlage bietet den Grashalmen extra abgestimmtes LED-Licht. Genauer gesagt wechselnde Lichtspektren, die sich dem Zustand des Rasens anpassen. Dafür erfassen Sensoren vielfältige Umgebungsparameter.

Rückgrat des Beleuchtungssystems ist ein Hauptträger aus Stahl mit einer Spannweite von über 80 Metern – das entspricht mehr als der doppelten Flügelspannweite einer Boeing 737. Sobald das System auf dem Schienensystem auf den Rasen fährt, klappen zwölf B- und sechs C-Träger aus. An diesen Armen montiert sind 1400 Lichtmodule mit 100.000 LEDs, die den Rasen aus einer Höhe von rund 1,5 Metern belichten. Ist der Vorgang beendet, klappen die B- und C-Träger wieder ein und fahren auf eine Höhe von bis zu 4,65 Metern.

Auf der Suche nach einem wetterfesten Führungssystem

Viele verschiedene Positionieraufgaben also, die die Ingenieure vor einige knifflige Aufgaben stellten. Unter anderem mussten sie Führungen für Hunderte Energie- und Datenleitungen für Sensoren und LED-Lampen finden. Kabeltrommeln kamen für diesen Job nicht infrage. Zu schwer und zu teuer sind die Systeme. Auch Festoonings schieden als Alternative aus, da die Anzahl der Leitungen zu hoch ist. Passende Leitungsführungen fanden die Konstrukteure schließlich bei Igus. Die Energie- und Datenleitungen folgen den Bewegungen des Belichtungssystems entlang der 120 Meter langen Schienen in Energieketten der Serie E 4.4. Eine Bewegung, welche die E-Ketten Igus zufolge jahrelang bei minimaler Wartung durchführen können. Denn der Kunststoffspezialist hat in den Kettengliedern an den Seiten im Innenradius Rollen montiert. Faltet sich die Energiekette, rollt das Obertrum auf dem Untertrum, anstatt zu gleiten. „Ähnlich wie bei Rollschuhen sinken nicht nur die Zug- und Schubkräfte, sondern auch die Reibwerte. Und somit der Verschleiß der E-Ketten“, erklärt Jörg Ottersbach, Leiter des Geschäftsbereichs E-Ketten bei Igus. „Gleichzeitig benötigt die Anlage dank des Gleitens weniger Antriebsenergie.“

Zum Einsatz kommen Energieketten auch für diverse kleinere Hübe an den B- und C-Trägern der Anlage. Etwa aus der Serie E2, die für mittlere Lasten ausgelegt ist und das zuverlässige Positionieren der LED-Leuchten ermöglichen soll. Die dritte Energieführung im Bunde: Energieketten der Serie e-spool. Sie arbeiten ähnlich wie Kabeltrommeln. In der Ausgangslage sind Leitungen platzsparend eingerollt. Beim Verfahren der B- und C-Träger rollen sich die E-Ketten dann auf die gewünschte Länge aus. Rückholfedern sorgen dabei für eine Grundspannung und verhindern ein Durchhängen des Systems. „Alle Energieketten sind aus Hochleistungskunststoffen gefertigt, die einen wartungsarmen Einsatz bei Wind und Wetter ermöglichen“, sagt Ottersbach. „Die Systeme funktionieren auch bei hoher UV-Einstrahlung, Regen und Temperaturschwankungen über Jahre zuverlässig.“

Um Montagezeit zu sparen und die Ausfallsicherheit der Sportrasen-Belichtungsanlage zu erhöhen, hat Rhenac GreenTec die Energieführungssysteme als „readychain“-Ausführung bestellt. Igus-Projektingenieure konfektionieren die E-Ketten in Köln. Sie bringen Hunderte Energie- und Datenleitungen auf die richtige Länge, montieren Stecker und positionieren die Leitungen in der Energieführung. Das bedeutet für Rhenac nicht nur eine Zeitersparnis von vielen Stunden, sondern auch, das Minimieren von Fehlerquellen, die zu Anlagenausfällen führen können.

Hohe Ausfallsicherheit

Zum Einsatz kommen dabei Energie- und Datenleitungen aus dem Chainflex-Programm von Igus. Die Leitungen sind für die Belastungen in E-Ketten konzipiert. Sie verfügen laut dem Hersteller über einen stabilen Außenmantel, einen zugentlasteten Kern, bewegungsoptimierte Litzen, ein Verseilgebilde mit optimierter kurzer Schlaglänge und einen zwickelfüllend extrudierten Innenmantel. „Selbst bei kleinen Biegeradien haben Leitungen der Serie Chainflex eine besonders hohe Belastungsgrenze und Ausdauer“, so Ottersbach. „Zudem sind sie deutlich leichter als herkömmliche mehradrige Leitungen.“

Für eine Extraportion Zeitersparnis sorgt der Montageservice. „Durch die eingesetzten Igus-Produkte inklusive Montageservice wurde eine Komplettlösung aus einer Hand geliefert“, unterstreicht Horst Theisen, Vorstand der Rhenac GreenTec AG. „Die aufeinander abgestimmten Produkte verlängern die Wartungsintervalle der Anlage und die Lebensdauer der bewegten Komponenten.“ (ys)

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