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Rotationskünstler verschafft Musikgenuss

Keramikbauteile
Rotationskünstler verschafft Musikgenuss

Guter Musik zuhören – für viele ist das Klangerlebnis inzwischen wieder mit dem Auflegen von Schallplatten verknüpft. Vinyl hat sich erneut zum Trend entwickelt, seitdem High-End-Spezialisten wie Clearaudio mit ihren Innovationen für beste Abspielqualität sorgen. Und auch ein Gleichlaufproblem ist gelöst – mit einer Keramik-Achse von Maxon.

Karin Pfeiffer, Freie Journalistin in München

Ob es nun am Material Vinyl liegt oder der Klangfarbe, in die sich bei alten Scheiben gern auch noch ein feines Knistern und Knacken mischt: Schallplatten klingen anders als digitale Musik von CD oder MP3-Files von Festplatten, die selbst akustische Bestleistung genau genommen nur als Zahlenwerte übertragen. Echter, authentischer? Audiophile Liebhaber zumindest schwören auf den analogen Plattenteller. Da wird echter Hörgenuss schon mit dem Auflegen der Platte zelebriert. Man nimmt sich Zeit, den unverwechselbaren Jazz-Groove eines Louis Armstrong aus der Hülle zu nehmen oder sich offline im Wohnzimmer zurückgelehnt auf den raumfüllenden Klangkörper eines Spitzenorchesters zu freuen. Da geht beispielsweise die Reibeisenstimme eines Tom Waits direkt unter die Gänsehaut, wenn der Tonarm in der Rille das heisere Timbre als Frequenzen abtastet und die Schwingungen der unverwechselbaren Stimme überträgt.

Einfach nur der Musik zuhören – im Zeitalter von digitaler Ablenkung und Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit hat sich das Vinyl der Golden Somethings zu einem neuen Trend entwickelt, für den Künstler aller Genres wieder eigens produzieren. Ein Treiber ist die Weiterentwicklung der High-End-Technologie, die im Zusammenspiel aus präzisen Komponenten und innovativen Materialien überhaupt erst für beste analoge Wiedergabetechnik und damit für Audioqualität sorgt.

Fast schon als Synonym für High-End made in Germany gilt das fränkische Traditionsunternehmen Clearaudio, das mit Innovationen wie etwa dem Moving-Coil-Tonabnehmer zu den Vorreitern im Markt zählt und mit seinen Geräten immer wieder auch die kritische Fachwelt begeistert. So auch der Performance DC, ein Laufwerk mit dem patentierten Magnetlager Ceramic Magnet Bearing (CMB), das mit einer Keramik-Achse von Maxon für einen extrem präzisen Gleichlauf sorgt.

Gleichlauf ohne Leiern

Generell steckt im Laufwerk-Design eines Plattenspielers eine wesentliche Voraussetzung fürs störungsfreie Abtasten der Plattenrille. Schwankt beispielsweise das Abspieltempo auch nur um ein paar Hertz, klingt die Gleichlaufschwankung wie Wimmern und Jaulen („wow and flutter“) – egal wie gut die Aufnahme im Tonstudio oder der Live-Mitschnitt war oder ob sie sich als Single oder LP 45 oder 33 1/3 Mal (U/min) auf dem Turntable dreht. Drehzahlabweichungen verändern die Tonhöhe, nicht nur Musikliebhaber mit geschultem Gehör nehmen hier schon minimale Gleichlaufschwankungen wahr.

Die Lagerkonstruktion für den Plattenteller ist also mehr als nur ein konstruktives Detail. Im Performance DC arbeitet die High-End-Manufaktur Clearaudio mit Magnetkissen, um störende Schwingungen vom Plattenteller und auch Tonarm abzuschirmen. Im Detail besteht das in jahrelanger Forschungsarbeit entwickelte CMB-Lager aus zwei übereinander angeordneten, gleichpoligen Magneten, die sich gegenseitig abstoßen und auf diese Weise dafür sorgen, dass der 40 mm dicke Teller berührungslos auf dem Lager sitzt, also quasi schwebt.

Technisches Material Keramik zielgenau eingesetzt

Kernkomponente der Lagerkonstruktion ist eine Keramik-Achse von Maxon, die hochpräzise geschliffen und poliert ist. Hier reicht ein Tropfen Öl als Schmierung. Maxon ist auf präzise Technologien spezialisiert und entwickelt und fertigt am Standort Sexau höchst komplexe keramische Bauteile (Ceramic Injection Moulding, kurz: CIM) gezielt auch für Anwendungen, in denen Herausforderungen wie etwa magnetische Felder und präziser Rundlauf zu meistern sind. Das technische Material Keramik bietet dafür eine nahezu perfekte Oberflächenbeschaffenheit, hohe Verschleißfestigkeit, Gleiteigenschaften und ist nicht magnetisch. Effekte des CMB-Lagers im Performance DC mit der Keramik-Achse von Maxon sind eine extrem geringe Lagerreibung und ein wesentlich verbesserter Gleichlauf als bislang gängig.

Der Plattenteller selbst, den die Keramik-Lagerachse seitlich stabilisiert, besteht aus 40 mm starkem, vibrationsfeindlichem Kunststoff POM (Polyoxymethylen). Zur Resonanzoptimierung ist im Laufwerk des Performance DC zudem ein entkoppelter und äußerst laufruhiger Gleichstrommotor (Direct Current = DC) sowie ein Antrieb mit geschliffenem Flachriemen verbaut. Das Laufwerk wiederum ist in ein hochverdichtetes Chassis aus Holz in Sandwich-Bauweise zwischen zwei Aluminiumplatten eingebettet. Kombinieren lässt sich der Performance DC mit verschiedenen Tonabnehmer- und Tonarm-Varianten zum Komplettpaket, etwa auch dem preisgekrönten TT5 Tangentialtonarm von Clearaudio.

Und wer bei so viel Klangqualität doch einmal das nostalgische Knistern, Knacksen und Rauschen vermisst: Eine alte Scheibe auflegen und den Oldie offline und authentisch genießen.


Im Überblick

Maxon fertigt am Standort Sexau per Keramikspritzguss (CIM) kundenspezifische, oft äußerst

komplexe Bauteile.


Bild: Clearaudio/Maxon

CMB-Magnetlager im Detail

Das Magnetlager Ceramic Magnetic Bearing (CMB) besteht aus einem
Lageroberteil und einem Lagerunterteil mit jeweils angebrachten Magnetringen, die sich gegenseitig abstoßen. Das Lageroberteil sitzt auf dem erzeugten Luftkissen und damit berührungslos auf der Keramikachse von Maxon, die praktisch ohne Reibungsverluste für den Gleichlauf beim Drehen des Plattentellers sorgt.


Anwender Clearaudio

Die Erlanger High-End-Manufaktur Clearaudio entwickelt und fertigt seit mehr als 40 Jahren analoge Wiedergabegeräte und wurde bereits mit dem Award Plus X ausgezeichnet, der als weltweit größter Innovationspreis für Technologie, Sport und Lifestyle gilt. Weltweit bekannt wurden Gründer Peter Suchy und sein Team aber bereits 1978 mit der Entwicklung des ersten Moving-Coil-Tonabnehmers mit Bor-Nadelträger, eine Pionierleistung und immer noch ein Qualitätsmaßstab in der Audiotechnik. Weitere Patentanmeldungen und Innovationen folgten, darunter auch 2008 das ausgezeichnete Magnetlager Ceramic Magnetic Bearing (CMB).



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