Es gibt viele Gründe, warum eine Lieferung nicht rechtzeitig oder gar nicht beim Kunden ankommt: Stau auf der Autobahn, Oberleitungsstörung bei der Bahn, Fehler eines Versandunternehmens oder im schlimmsten Fall sogar Diebstahl. Diese Produkte zu suchen oder zu ersetzen, kostet Logistiker Zeit, Geld und Nerven.
Der kompakte Low Cost Tracker, den das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML gemeinsam mit der Telekom entwickelt hat, besteht aus einer Kombination verschiedener Lokalisierungstechnologien zur Positionsbestimmung, wie Mobilfunk sowie Identifizierung von WLAN- und Funknetzwerken. Die eingebaute Sensorik erfasst und überwacht zusätzlich eine Vielzahl von Parametern wie Temperatur, Magnetfelder und Bewegungszustände.
Gute Bedingungen durch NarrowBand IoT
Die Tracker sind für Datenaustausch und Ortung mittels integrierter SIM-Karte an die „Cloud der Dinge“ angebunden, die IoT-Plattform der Telekom. Die Standortmessung des 250 Gramm leichten Geräts ist zwischen einem und fünf Kilometer genau. Das Gerät lässt sich an Ladungsträgern, Transportboxen und Containern mittels Schrauben, Nieten oder Klebestreifen befestigen. Oder schlicht einer Lieferung beilegen.
Für Logistikunternehmen ist der Low Cost Tracker in zwei Varianten erhältlich. Der Light-Tracker bietet eine Batterielaufzeit von zwei Jahren mit einem täglichen Funkkontakt; die Plus-Variante hält bei gleicher Funkrate mindestens fünf Jahre.
Für das Tracking stehen WLAN, Bluetooth Low Energy (BLE) und der Funkstandard NarrowBand IoT (NB-IoT) zur Verfügung. NB-IoT bietet optimale Bedingungen für die Vernetzung von Geräten, Maschinen und Sensoren. Niedrige Datenraten von maximal 250 kBit/s im Down- und Upload ermöglichen eine Beschränkung der Trägerbandbreite auf
200 kHz. Die Reduktion der Bandbreite sowie niedrige Frequenzen im 800- und 900-MHz-Bereich sorgen gleichzeitig für eine gute Gebäudedurchdringung, da langwellige Funksignale niedrigerer Frequenz Hindernisse besser durchdringen, als höherfrequente LTE-Signale. Bei schlechtem Empfang lässt sich zudem die Nachrichtenübertragung wiederholen, was für zusätzliche Übertragungssicherheit sorgt. Da jedes Gerät per direkter Langstreckenverbindung mit dem Server kommuniziert, sind keine zusätzlichen Peripheriegeräte oder Gateways nötig. Dies hält die Gesamt-Betriebskosten gering.
Viele Parameter werden erfasst
Über unvorhergesehene Ereignisse warnt der Low Cost Tracker den Anwender über das angebundene ERP-System. In einem eigenen Webportal können sich Unternehmer eine Übersicht über alle Daten verschaffen. So schließen Vibrationssensoren vor dem Erhalt der Ware aus, dass die Güter beschädigt sind. Temperatursensoren dokumentieren, ob Materialien durch zu hohe oder zu niedrige Temperaturen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Denn bei Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Transportgütern, die empfindlich auf Temperaturveränderungen reagieren, können die Daten besonders erfolgskritisch sein. Dann geht es darum, die Integrität der Lieferkette nachzuweisen oder im Fehlerfall angemessen zu reagieren.
Thomas Heinen, IT-Autor Köln
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