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Der reale Marktplatz für digitale Beschaffungslösungen

E-Lösungstage in Düsseldorf
Der reale Marktplatz für digitale Beschaffungslösungen

Während der im deutschsprachigen Raum größten Veranstaltung zum Thema elektronische Beschaffung im B2B-Bereich diskutierten Anfang März rund 1300 Teilnehmer die Trends im Bereich der digitalen Beschaffung.

Rund 1300 Einkaufsmanager – und damit so viele wie nie zuvor seit dem Start der Veranstaltung im Jahr 2010 – diskutierten zwei Tage lang in Düsseldorf die aktuellen Trends zur digitalen Transformation im Einkauf. Die Bandbreite war groß: vom mittelständischen Handelsunternehmen, wo noch alle Daten händisch erfasst werden, bis hin zum globalen Konzern, wo bereits mit Social-Media-Montorings Liefernetze kontrolliert werden, waren alle Erfahrungsbereiche anwesend. Bemerkenswert auch die Offenheit mit der die Teilnehmer Probleme und Hindernisse bei der Einführung bzw. dem Ausbau digitaler Lösungen besprachen.

In seiner Eröffnungsrede wies Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer des BME daraufhin, dass „es neben der Automatisierung der Geschäftsprozesse vor allem um neue Betriebsmodelle gehe“. Im Fokus stünden smarte, intelligente und end-to-end-integrierte Prozesse, die die Supply Chain Manager in die Lage versetzen, Marktchancen agil zu nutzen und Risiken zu beherrschen. Neue elektronische Anwendungen, die wachsende Vernetzung aller Glieder der Lieferkette sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz ermöglichten nicht nur eine deutliche Effizienzsteigerung, sondern auch völlig neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.

Als zweiter Redner trat Dr. Hannes Ametsreiter, CEO von Vodafone Deutschland und Mitglied im Executive Committee der Vodafone Group, vor die Manager: „Die deutsche Industrie muss ihren eigenen Weg zur erfolgreichen Umsetzung der digitalen Transformation finden. Es geht nicht darum, das Silicon Valley zu kopieren.“ Wichtig für den Erfolg von Industrie und Einkauf 4.0 sei vor allem, die geeignete IT-Infrastruktur zu bauen.

Mit der Zukunft des Einkaufs beschäftigte sich Dr. Klaus Staubitzer, Chief Procurement Officer der Siemens AG, in seiner Keynote. Bis vor ein paar Jahren sei auch bei Siemens die Einsparung von Material das Hauptthema im Einkauf gewesen. Heute beschäftige sich das Siemens-Procurement mit der Frage, wie viel es für die zur Fertigung benötigten Ressourcen ausgebe und was dabei herauskomme. Der Konzerneinkauf habe sich mittlerweile vom reinen Cost Cutter zum Projektentwickler entwickelt, erläuterte Staubitzer. Die Digitalisierung werde seiner Prognose nach „zu einem Kampf um die besten Talente führen“. Die digitale Transformation aller Glieder der Lieferkette funktioniere nur, „wenn wir unsere Mitarbeiter motivieren“, fügte der Siemens-CPO hinzu.

Award-Gewinner: ZF Friedrichshafen

Letzter Programmpunkt der Eröffnungsveranstaltung war die Verleihung des BME-Awards „Excellence in eSolutions“. Dieses Jahr wurde die ZF Friedrichshafen AG für ihre innovative Leistung im Bereich der elektronischen Beschaffung ausgezeichnet. Dr. Silvius Grobosch begründet die Entscheidung der Jury: „Die ZF Friedrichshafen AG hat mit der weltweiten Standardisierung und Digitalisierung ihrer Beschaffungsprozesse ein wegweisendes Projekt umgesetzt, das Vorbildcharakter für andere Unternehmen besitzt. Die prämierte Lösung – eine Eigenentwicklung des Konzerns – ist in dieser Form neu. Hervorzuheben ist ferner die konsequente, vollständige Vernetzung auf einer zentralen Plattform mit weltweiter Verfügbarkeit. Die Durchführung des Projekts erfolgte durch cross-funktionale Teams.“

ZF hat Mitte 2015 den damals etwa gleich großen, amerikanischen Automobilzulieferer TRW übernommen. Im Zuge der Integration der zwei Unternehmen erfolgte eine Neustrukturierung der Einkaufsorganisation zu einer global verantwortlichen, divisionsübergreifenden Zentralorganisation. Diese zentrale Einkaufsorganisation erfordert im Rahmen des Sourcing-Prozesses global einheitliche, digitalisierte Prozesse und Systeme, insbesondere für die Vergabefallabwicklung, Lieferantenauswahl und Auftragsvergabe. Im integrierten, neuen ZF-Konzern stand dem jedoch eine gewachsene Zahl an lokal ausgeprägten, heteroge-nen Prozessen, Dokumenten und Systemen entgegen. Deshalb hat das Industrieunternehmen innerhalb eines dreiviertel Jahres einen neuen Beschaffungsprozess entwickelt und auf einem global führenden System namens „SWAT“ digitalisiert.

SWAT zeigt alle Lieferantenauftragsvergaben der Vergangenheit und alle laufenden sowie geplanten Vergabeaktivitäten an. Es ermöglicht das Bündeln von Vergabefällen und das digital-automatisierte Erstellen benötigter Dokumente für Vergabeentscheidungen. (sas)

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