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Intelligent Spend Management ISM-Award

Intelligent + Innovativ + Digital = Einkauf
Intelligent Spend Management ISM-Award – eine Übersicht der Gewinner

Intelligent Spend Management ISM-Award - eine Übersicht der Gewinner
Die nominierten Procurement Best Practices des ISM Award 2023 stehen fest. Am 27. April stellen sie sich dem Urteil einer renomierten Jury. Bild: SAP, Roland Berger

Was sind die innovativsten digitalen Projekte in Procurement im Jahr 2022? Eine erfahrene Jury aus CPOs, Professoren und Journalisten hat die besten digitalen Beschaffungslösungen in 5 Kategorien ausgewählt. Heute haben die Gewinner des ISM Award von SAP und Roland Berger Ihre Auszeichnungen erhalten.
And the winner are ….

ISM-Award-Gewinner im Video

Erfahren Sie mehr über die Gewinner-Projekte in den nächsten Ausgaben von Beschaffung aktuell. 

Overall Winner

In der Kategorie Overall Winner geht die Auszeichnung an OMV.

OMVs ganzheitliche und geschäftsorientierte, wertschöpfende Transformation der Beschaffung zielt auf Effektivität, Nachhaltigkeit und Innovation. Angetrieben wird sie durch ein leidenschaftliches Digitalisierungsprogramm.

„OMV sets the benchmark of digital transformation of procurement“, gratulierte Olf Bollmann, VP Procurement bei Porsche, in seiner Laudatio dem Gewinnerteam von OMV.

Der Ausgangspunkt für die Transformation der Beschaffung bei OMV war der erhebliche Administrationsaufwand, mit dem die Einkäufer konfrontiert waren. Da das Unternehmen in der Vergangenheit wiederholt Unternehmen aufgekauft und verkauft hat, waren die Einkäufer mit sehr heterogenen Prozessen und IT-Systemen konfrontiert.
Das neue IT-Setup sollte die integrierte Beschaffungsorganisation unterstützen und es den Anwendern ermöglicht, weniger Zeit mit administrativen und mehr Zeit mit wertschöpfenden Tätigkeiten zu verbringen. Jeder Einkäufer soll die Möglichkeit haben, für alle Unternehmenseinheiten einzukaufen, mit demselben Prozess, mit einem zentralen Zugangspunkt, unabhängig davon, wo sich dieser Einkäufer befindet.

Ein zentrales System ist zwingend erforderlich, um 100 % des globalen Spends zu managen, einen effizienten Ausgleich zwischen den Teams zu ermöglichen und die Größenvorteile durch Gruppenverträgen zu nutzen. Daher entschied man sich, neben den harmonisierten P2P-Prozessen in den S/4HANA-Backend-Systemen auch die SAP Central Procurement Suite und SAP Ariba zu implementieren. Darüber hinaus werden wurde für alle Prozesse in spezialisierten IT Tools auf eine enge Integration mit den Kern-Prozesses in SAP geachtet.
Als eine der drei Hauptsäulen in die OMV-Beschaffungsstrategie wird Nachhaltigkeit zu einen neuen Schwerpunkt in der Transformations-Roadmap; mit Lieferantenaudits, der „Together for Sustainability“ Mitgliedschaft und einem Top Ranking im EcovadisScore arbeitet OMV intensiv daran, den Carbon Footprint aller Lieferanten sichtbar zu machen – dieser Carbon Footprint soll als Teil des Berichtswesens in die OMV eingebettet und als Kriterium für die Bewertung konkurrierender Lieferanten in einer Ausschreibung herangezogen werden.

 

Business Insights and Foresights

In der Kategorie Business Insights and Foresights geht die Auszeichnung an Evonik.

Evonik erhält die Auszeichnung für seine KI-basierte Rohstoffpreisprognose.
Prognosen der Rohstoffpreise sind ein wesentlicher Teil der Finanz- und Geschäftsplanung. Für diese Preisprognosen hat die Beschaffungsabteilung von Evonik eine Plattform namens Rapid aufgebaut. Diese modulare Plattform sammelt interne und externe Daten zu Rohstoffpreisen, schlägt KI-basierte Prognosen vor, ermöglicht manuelle Prognoseeingaben, generiert Dashboards zur Datenanalyse & -auswertung und erstellt Berichte für den unmittelbaren Informationsaustausch mit internen Geschäftspartnern.

Seit der Einführung 2020 wird Rapid stetig weiterentwickelt und um neue Module erweitert. Die Plattform ermöglicht eine Konsolidierung der Preisprognosen mit zentralen Datenmodellen auf der SAP Analytics Cloud sowie Standardisierung und Automatisierung der Prozesse für Eingabe, Analyse und Reporting. Auf diese Weise konnte die Erstellung der Prognosen vereinfacht und die Abdeckung des vielseitigen Einkaufs-Rohstoffportfolios deutlich erhöht werden.

Zusätzlich berechnen KI-Algorithmen eine auf historische Daten basierende Preisentwicklung. Diese rein rationale Berechnung unterstützt die MarktexpertInnen der Evonik bei der Ermittlung der besten Vorhersagen. Mittlerweile bieten die KI-Algorithmen für die Prognose mehrere Rohstoffe eine wichtige zusätzliche Informationsquelle.

Business Network

In der Kategorie Business Network geht die Auszeichnung an Thyssenkrupp.

Thyssenkrupp hat die Rohstoffpreisverhandlungen digitalisiert, dabei verfolgt das Unternehmen  einen integrierten Ansatz vom Kunden bis zum Lieferanten.
Bedingt durch die schnelle Erholung nach dem starken wirtschaftlichen Einbruch im Rahmen der Corona Krise 2020 sind seit Anfang 2021 die Geschäfte von Thyssenkrupp mit steigenden Rohstoffkosten sowie Verknappungen derselben konfrontiert. Zusätzlich wird die Situation durch Frachtkostensteigerungen sowie eingeschränkte Container-Kapazitäten belastet. Dabei entwickeln sich Preise und freie Kapazitäten sehr volatil aufgrund nach wie vor schwankender Absatzmengen. Die Prognosen externer Anbieter differieren sehr stark hinsichtlich Verfügbarkeiten und Preisentwicklung. Betroffen sind nahezu alle Geschäfte der Unternehmensgruppe.

Ziel des Projektes: Verknüpfung des eigenen Wissens in der Unternehmensgruppe mit den Marktinformationen. Das dient als Basis für optimierte Rohstoff-Preisverhandlungen sowohl auf der Lieferanten- als auch auf der Kundenseite. Dabei liegt der Fokus im Wesentlichen auf den folgenden Rohstoffen: Stahl, Aluminium, Seefrachten. Das Vorgehen wurde Anfang 2021 gestartet, wird fortlaufend optimiert und sukzessive durch digitale Lösungen unterstützt.

In der Thyssenkrupp-Lösung werden sowohl Informationen zu Volumenentwicklungen mit Rohstoffpreisprognosen als auch Informationen zur finanziellen Stabilität der Lieferanten verknüpft und um interne Daten (z.B. Abrufsituation, Vertriebsinformationen, Energiepreisen) ergänzt. Diese werden einem Task Force Team zur Verfügung gestellt, das die Zeitpunkte und Zielsetzungen für Verhandlungen mit Lieferanten und Kunden koordiniert. Zudem werden Argumentationen zwischen Einkauf und Sales eng ausgetauscht und beide Bereiche am gemeinsamen Erfolg incentiviert.

Weiter werden sukzessive die Daten automatisiert in der SAP Analytics Cloud gesammelt und in Echtzeit allen notwendigen Entscheidern zur Verfügung gestellt. Ergänzt wird dies um Szenarioanalysen zur besseren Entscheidungsfindung (z.B. Auswirkung bei Abschluss Langzeitverträge vs. kurzfristige Verträge mit teilweisem Spot-Zukauf).

 

Sustainability and Integrity

In der Kategorie Sustainability and Integrity geht die Auszeichnung an Aldi Süd.

Aldi Süd hat die Verwaltung von Produktionsstätten zu einem integrierten Bestandteil des Beschaffungsprozesses in SAP Ariba gemacht. Dies sichert die Compliance und fördert die Transparenz in globalen Lieferketten.

Aldi Süd ist es wichtig, dass seine Lieferanten nur Produktionsstätten einsetzen, die die Standards der Corporate Responsibility erfüllen. Dazu wurde in einem gemeinsamen Projekt mit SAP die Standardlösung SAP Ariba um die Funktion für Production Facilities erweitert. Indem dort die Audit-/Zertifikatsdaten in den Beschaffungsprozess integriert werden, wird sichergestellt, dass die Einkäufer die beste Entscheidung über den beauftragten Lieferanten und seine Produktionsstätte treffen können. Im Sourcing wird dem Einkäufer neben der genutzten Produktionsstätte je Lieferanten auch direkt eine jeweilige Bewertung angezeigt. Im Gegenzug werden Produktionsstätten, die bestimmte Kriterien nicht erfüllen, blockiert. Hierzu werden ALDI-eigene Auditinformationen sowie Audit-/Zertifikatsdaten über Production Facilities von externen Standards (BSCI, SEDEX) aus einer Corporate Responsibility Anwendung genutzt und nach Ariba übertragen.

So soll sichergestellt werden, dass während der Ausschreibungs- und Vertragsprozesse nur Lieferanten mit Standard-konformen Produktionsstätten berücksichtigt werden. Ziel ist, Risiken zu vermeiden und die Strategie der Global Corporate Responsibility verfolgen.

 

Operational Excellence

In der Kategorie Operational Excellence geht die Auszeichnung an Danfoss.

Danfoss konnte Dank datengesteuerter Beschaffung die Bearbeitungszeit pro Lieferant von drei Wochen auf weniger als einen Tag verkürzen, was zu einem erheblichen Wertbeitrag des Einkaufs geführt hat.

Danfoss Procurement ist eine globale Organisation mit mehr als 500 Mitarbeitern, die sich systematisch mit dem Lieferantenmanagement beschäftigen. Ziel ist es, die Leistung der Lieferanten zu steigern, aktive Partnerschaften zu entwickeln, um die Geschäftsmöglichkeiten zu erweitern sowie die Komplexität und die jährlichen Kosten zu minimieren.
Der Einkauf bei Danfoss ist geprägt von einem sehr großen Anteil an Kaufteilen, einer hohen Komplexität in einer industriellen Umgebung, wobei über 45 Prozent der Kernkomponenten selbstgefertigt werden.

Um die Kosten bei den Kaufteilen besser in den Griff zu bekommen wurde eine Best-of-BOM-Analyse durchgeführt. Dabei muss sichergestellt werden, dass die großen Datensätze automatisch überprüft werden können. Die aktuelle Lösung reduziert diesen langwierigen Prozess von etwa drei bis vier Wochen auf einen Tag.
Dadurch konnten in einem schwierigen Marktumfeld zusätzliche Einsparungen von zwei bis drei Prozent erzielt werden.

Bei der Lösung handelt es sich um eine auf Danfoss zugeschnittene, in Python programmierte Datenbank, die für mehrere Lieferanten skalierbar ist und eine bessere Transparenz ermöglicht.

Organizational Agility & 21st Century Skills

In der Kategorie Organizational Agility & 21st Century Skills geht die Auszeichnung an E.ON.

Die Herausforderung nach der Übernahme von Innogy bestand darin, die gesamte IT-Landschaft zu harmonisieren. Das Ziel dieser Umgestaltung war es, das Beste aus beiden Welten zusammenzubringen.

Zu Beginn der Reise in eine neue Ära der Energiewirtschaft wurden bei E.ON anspruchsvolle Ziele gesetzt, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen und auf disruptive, sich verändernde Märkte zu reagieren. Ein Ziel im Bereich Supply Chain war die Integration und Harmonisierung der gesamten Supply-Chain-IT-Landschaft innerhalb von 24 Monaten, ausgehend von einer der größten europäischen Markttransaktionen zwischen RWE und E.ON. Der Umfang umfasst 14 Länder, mehr als 24 rechtliche Tochtergesellschaften, 15.000 interne Bedarfsträger und u.a. 7 ERP-Systeme. Neben den Kernzielen, die sich auf die Erzielung von Synergieeffekten und organisatorischen Effizienzen konzentrierten, wurden weitere KPIs zur Projektsteuerung genutzt. Der Rahmen der digitalen Roadmap umfasste den gesamten Source-to-Pay Prozess inklusive Schnittstellen. In sogenannten Workstreams wurden Prozesse End-to-End betrachtet und die Erneuerung der gesamten IT-Landschaft integriert umgesetzt. Dabei hervorzuheben ist die Implementierung von SAP Ariba als P2P Lösung integriert in S/4 Hana, als Template-Ansatz. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor neben der gewählten IT-Architektur war die enge Zusammenarbeit zwischen allen Funktionen und externen Partnern in einer agilen Methodik. Diese wird nun im operativen Betrieb in dem sogenannten BizDevOps Modell fortgesetzt. Der gewählte Ansatz hat E.ON Supply Chain dabei geholfen, die Transformation durch Digitalisierung erfolgreich innerhalb der 24 Monate durchzuführen, neue Effizienzen zu erreichen und finanzielle IT-Synergien zu heben.

Beschaffung aktuell gratuliert herzlich allen Gewinnerteams. (sas)

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