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Auswirkungen des Lockdowns in Shanghai auf den Luft- und Seehandel

Update: Einfluss auf den Luft- und Seehandel
Auswirkungen des Lockdowns in Shanghai auf die Lieferketten

Auswirkungen des Lockdowns in Shanghai auf die Lieferketten
Der Lockdown in der größten Stadt Chinas dürfte erhebliche Auswirkungen auf die weltweiten Lieferketten haben. Bild: Kalyakan/ stock.adobe.com

Update vom 04. April 2022, 13:23 Uhr. Der seit dem 28. März andauernde Lockdown in Shanghai hat laut DSV nach wie vor große Auswirkungen auf die logistischen Abläufe in der größten Stadt Chinas und auf die globalen Lieferketten. 

Die chinesische Regierung hat aufgrund der epidemischen Situation eine vorübergehende lokale Abriegelungspolitik eingeführt: Die Schließung von Shenzhen, die teilweise Schließung von Shanghai und Qingdao sowie der umliegenden Gebiete erschwert die lokale Fracht- und Dokumentenabwicklung sowie die regulären Transporte, so das Logistikunternehmen DSV. Insgesamt seien erhebliche Auswirkungen auf die Logistik zu beobachten, die sich voraussichtlich auch in den kommenden Wochen und Monaten fortführen werden.

Seefracht: Überlastung der Häfen erreicht neuen Höchststand

Terminal- und Hafenbetrieb funktionieren laut DSV nur teilweise. Der Yangshan-Containerhafen sei demnach aufgrund der Covid-Beschränkungen und einer verringerten Personalstärke nur zur Hälfte ausgelastet. Auch der Lkw-Verkehr sei extrem eingeschränkt. Die Überlastung der Häfen weltweit hat dem Logistiexperte zufolge einen neuen Höchststand erreicht, und obwohl die angespannte Situation in den USA abnimmt, nehmen die Warteschlangen in Nordasien und Europa zu. In den Häfen bilde sich ein immer größerer Rückstau, der zu Verzögerungen führe – zuletzt sollen über 300 Schiffe vor Shanghai auf die Abfertigung gewartet haben. Alternativ wird die Fracht zum Hafen Ningbo umgeleitet, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.

Einstellung des Luftfrachtverkehrs erwartet

Chinesische Fluggesellschaften haben bereits die internationalen und inländischen Passagierflüge nach Shanghai eingestellt, so die DSV. Am Dienstag starteten demnach nur drei Prozent der Flüge vom Flughafen Shanghai, verglichen mit einem typischen Tag im Jahr 2021. Zudem ist laut dem Unternehmen zu erwarten, dass der Luftfrachtverkehr ganz eingestellt wird. Gegenwärtig fahre aufgrund des Lockdowns kein Lkw von/nach Pudong Airport und das eintreffende Volumen werde durch wenige, zugelassene Kräfte verzögert abgefertigt. Allerdings konnte DSV bisher alle betroffenen Luftfracht-Charter-Transporte umrouten und weicht alternativ auf die Flughäfen Zhengzhou und Hangzhou aus. Aufgrund der geringen Kapazitäten sind die Raten der Fluggesellschaften bereits gestiegen und es müsse damit gerechnet werden, dass weitere Erhöhungen folgen. (ys)

Meldung vom 29. März 2022: Lockdown in Shanghai

Aufgrund steigender Covid-Fallzahlen in Shanghai hatten die Behörden eine Abriegelung der Stadt in zwei Stufen angekündigt, um umfangreiche Tests in der Bevölkerung durchzuführen. Das dürfte sich laut DSV auch auf den weltweiten Handel auswirken. Als Teil des Lockdowns in Shanghai wurde der öffentliche Verkehr eingestellt, Unternehmen und Fabriken mussten ihren Betrieb aussetzen oder aus der Ferne arbeiten. Dies betrifft auch Fluggesellschaften, Spediteure und Lieferanten, was möglicherweise zu Verzögerungen bei der lokalen Fracht- und Dokumentenabwicklung führen wird. Insgesamt sind erhebliche Auswirkungen auf die Lieferketten zu erwarten.Die Stadt zählt rund 26 Millionen Einwohner.

Luftfracht: Export und Import

Am Flughafen Shanghai gestaltet sich der normale Export aktuell als sehr schwierig, da der Transport zwischen Exportlagern und Terminals derzeit nicht möglich, berichtet das Transportunternehmen DSV. Die Behörden arbeiten demnach an Sondergenehmigungen, die es Fahrern ermöglichen sollen, mit einem 48 Stunden gültigen Zertifikat nach Shanghai einzureisen. Aber im Moment sei diese Option begrenzt. Größere Sendungen können direkt verschickt werden, während kleinere Sendungen in Kunshan konsolidiert und dann versandt werden. Es ist laut DSV zu erwarten, dass die Luftfrachtraten aufgrund geringerer Kapazitäten ein noch höheres Niveau erreichen.

Luftfracht-Importsendungen können nach wie vor am Flughafen Shanghai abgefertigt werden, aber der Mangel an verfügbaren Lkw-Ressourcen kann zu erheblichen Verzögerungen im Nachlauf führen, so der Logistikexperte. Wo, wenn möglich, wird der Flughafen Zhengzhou als potenzielles alternatives Import-Gateway genutzt.

Seefracht: Export und Import

Die wichtigsten Einrichtungen und Häfen sind betriebsbereit, so die DSV. Die größte Einschränkung betrifft den Zugang für Lkws, die Fracht aus den Provinzen Jiangsu und Zhejiang nach Shanghai bringen sollen. Voraussichtlich wird es für Speditionsunternehmen, die nicht in Shanghai ansässig sind, weiterhin möglich sein, die Häfen in Shanghai mit FTLs und Vollcontainerladungen in die Häfen von Shanghai zu bringen, sodass vermutlich der Großteil der FCL-Sendungen (Full Container Load) über die Shanghai-Häfen abgewickelt werden kann. LCL-Lkws (Less than Container Load) seien jedoch derzeit nicht zugelassen, daher werde Ningbo als alternatives Gateway genutzt.

Die Abfertigung von Seefrachtimporten ist laut DSV nach wie vor möglich, allerdings soll es bei den Sendungen zu erheblichen Verzögerungen kommen können. (ys)

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