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Produktion bricht ein

Einkaufsmanagerindex im März 2020
Produktion bricht ein

Produktion bricht ein
Bild: IHS Markit/BME
Der Ausbruch des Coronavirus hat den deutschen Industriesektor im März signifikant schrumpfen lassen. Das zeigt der Einkaufmanager-Index für März. Experten erwarten einen Rückgang der Wirtschaft um drei bis sieben Prozent.

Der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) fiel im März auf 45,4 Punkte nach 48 Punkten im Vormonat. Der Rückgang des Hauptindexes wurde dabei von einem großen Anstieg der Lieferzeiten abgefedert. Während eine Verlängerung der Lieferzeiten normalerweise eine höhere Auslastung signalisiert, war die Zunahme im März eine Folge der massiven Unterbrechungen der Lieferketten infolge der Coronavirus-Pandemie. Auch der schwächere Rückgang der Einkaufsmenge stützte den Index.

Der Produktionsrückgang im März war der stärkste seit April 2009 und wurde von einem Minus im Investitionsgüterbereich angeführt. Dieser Sektor schnitt aufgrund von Werksschließungen und des Nachfrageeinbruchs am schlechtesten ab. Die Produktion von Konsumgütern wurde von der Nachfrage nach Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Schutzkleidung über Wasser gehalten.

Im Auftragseingang insgesamt schlug das kräftigste Minus seit sechs Monaten zu Buche. Die Exportaufträge brachen so stark ein wie seit April 2009 nicht mehr, da das niedrige Nachfrageniveau nach Asien nun Italien und Amerika mit einschloss.

Angesichts der rasant abnehmenden Auftragsbestände wurden auch Kürzungen beim Personal vorgenommen. Vor allem die Zahl der Leiharbeiter wurde reduziert und Unternehmen führten Kurzarbeit ein.

Die Einkaufsmenge im produzierenden Gewerbe nahm etwas stärker ab als im Februar. Dies lag in erster Linie daran, dass Unternehmen Sicherheitsbestände anlegten, um bei Unterbrechungen der Lieferketten gewappnet zu sein. Die Lieferzeiten verlängerten sich unterdessen so deutlich wie seit Juli 2018 nicht mehr. Zumindest etwas Erleichterung gab es für die Hersteller, denn die Einkaufspreise fielen. Ursächlich hierfür waren vor allem die geringe Nachfrage nach Rohstoffen und der Absturz des Ölpreises. „Eine Rezession in Deutschland ist unvermeidbar. In unserem Basisszenario erwarten wir für das Gesamtjahr 2020 einen Rückgang um drei Prozent“, kommentierte
Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen. „In unserem Negativszenario mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 30 Prozent erwarten wir dann einen BIP-Rückgang um sieben Prozent“, fügte die Helaba-Bankdirektorin hinzu. (sd)

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