Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik Deutschland (BIP) war im Jahr 2019 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,6 % höher als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist damit im zehnten Jahr in Folge gewachsen, hat aber an Schwung verloren.
Gestützt wurde das Wachstum im Jahr 2019 vor allem vom Konsum: Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,6 % höher als im Vorjahr, die Konsumausgaben des Staates stiegen um 2,5 %.
Auch die Bruttoanlageinvestitionen sind kräftig gestiegen: In Bauten wurde preisbereinigt 3,8 % mehr investiert. Besonders stark war der Anstieg im Tiefbau und im Wohnungsbau. Die Ausrüstungsinvestitionen – darunter fallen Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge – stiegen nur um 0,4 %.
Die deutschen Exporte nahmen im Jahresdurchschnitt 2019 weiter zu, aber nicht mehr so stark: Preisbereinigt exportierte die deutsche Wirtschaft 0,9 % mehr Waren und Dienstleistungen als 2018.
Auf der Entstehungsseite des BIP war die Entwicklung zweigeteilt: Einerseits verzeichneten die Dienstleistungsbereiche und das Baugewerbe kräftige Zuwächse. Andererseits ist die Wirtschaftsleistung des produzierenden Gewerbes eingebrochen und liegt nun bei -3,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die staatlichen Haushalte beendeten das Jahr 2019 nach vorläufigen Berechnungen zum achten Mal in Folge mit einem Überschuss, der mit 49,8 Mrd. Euro nicht ganz an das Rekordergebnis von 62,4 Mrd. Euro im Jahr 2018 heranreicht. Der Bund hatte mit 19,2 Mrd. Euro den größten Anteil am Überschuss. (sd)