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Mercedes-Benz: Versorgungssicherheit bei Lithium für die Elektromobilität

Spatenstich des Start-ups Rock Tech Lithium in Brandenburg
Rohstoffabsicherung für die Elektromobilität

Rohstoffabsicherung für die Elektromobilität
v.l.: Bartlomiej Bartczak (Bürgermeister Guben), Dietmar Woidke (Ministerpräsident Brandenburg), Dirk Harbecke (Chief Executive Officer Rock Tech Lithium Inc.), Fred Mahro (Bürgermeister Guben), Prof. Dr. Jörg Steinbach (Wirtschaftsminister Brandenburg) und Markus Schäfer (Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG, Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf). Bild: picture alliance/dpa

Mit dem Spatenstich des deutsch-kanadischen Start-ups Rock Tech Lithium Inc. für seine Lithiumfabrik in Guben, Brandenburg, möchte Mercedes-Benz den nächsten Schritt in Richtung Lokalisierung gehen und baut die Wertschöpfungstiefe bei Antriebstechnologien für seine Elektrifizierungsziele in Europa aus. Die Partnerschaft mit Rock Tech soll es dem Stuttgarter Automobilbauer ermöglichen, seine Batteriepartner mit Lithiumhydroxid zu beliefern, um seine Produktion von vollelektrischen Fahrzeugen zu steigern. Beginnend mit einer Qualifizierungsphase soll der Konzern ab 2026 mit batteriefähigem Lithiumhydroxid beliefert werden.

Die neue Konverteranlage markiert einen weiteren Meilenstein der strategischen Partnerschaft zwischen Mercedes-Benz und dem deutsch-kanadischen Start-up. Beide Unternehmen haben im vergangenen Jahr eine Liefervereinbarung über Lithiumhydroxid für die Mercedes-Benz Lieferkette abgeschlossen, das in der neuen Fabrik von Rock Tech veredelt wird – ausreichend für etwa 150.000 vollelektrische Fahrzeuge.

Nachhaltigkeit, Rohstoffsicherheit und Lokalisierung der Beschaffung

„Der Wandel der Antriebstechnologien bedeutet für Mercedes-Benz auch einen Wandel in unseren Lieferketten. Drei Ziele stehen hier für uns im Mittelpunkt: Nachhaltigkeit, Rohstoffsicherheit und die Lokalisierung der Beschaffung“, betont Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG. Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf. „Daher ist der Spatenstich für Mercedes-Benz ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige Produktion modernster Batterien. Wenn es um unsere Lithium-Versorgung hier in Europa geht, spielt Rock Tech künftig eine Schlüsselrolle für Mercedes-Benz.”

Die strategische Partnerschaft von Mercedes-Benz und Rock Tech wurde während des deutsch-kanadischen Gipfels Ende August 2022 in Toronto nach der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen der Mercedes-Benz AG und Kanada angekündigt. Ziel war es, eine vertiefte Zusammenarbeit über alle Stufen der automobilen Wertschöpfungskette hinweg zu sondieren, wobei der Schwerpunkt auf der Erschließung natürlicher Ressourcen lag.

Die Liefervereinbarung sieht vor, dass beide Partner gemeinsam an einem Fahrplan für die bilanziell CO2-neutrale Produktion von Lithiumhydroxid bis 2030 arbeiten. Neben der bilanziell CO2-neutralen Produktion verpflichtet sich Rock Tech, ausschließlich aus Bergbaustandorten zu liefern, die nach dem Bergbaustandard der Initiative for Responsible Mining Assurances (IRMA) auditiert wurden.

Vertiefung der deutschen und europäischen Wertschöpfungskette

Mercedes-Benz möchte neue Wege in der Beschaffung gehen und durch seine Lokalisierungsstrategie seine Wertschöpfungstiefe bei Antriebstechnologien in Deutschland und Europa erhöhen. Mit der Konverteranlagen in Guben setzt Mercedes-Benz seine Local-for-Local-Strategie fort.

Bereits kommuniziert wurden weitere Projekte am Standort Deutschland und Europa:

  • Die Mercedes-Benz Batteriestandorte in Untertürkheim, Kamenz und Jawor (Polen) sowie die angekündigten Standorte in Sindelfingen und Kölleda spielen für den Elektrohochlauf des Unternehmens eine Schlüsselrolle.
  • Die Batteriezellen dafür liefern die europäischen Fabriken der Automotive Cells Company (ACC). Die Mercedes-Benz AG hat sich als gleichberechtigter Partner an ACC beteiligt, um gemeinsam mit Stellantis und Total Energy einen europäischen Batteriefertiger mit globalen Ambitionen aufzubauen. Die Batteriezellen werden an den europäischen Standorten Douvrin (Frankreich), Kaiserslautern und Termoli (Italien) gefertigt.
  • Im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim entsteht der Mercedes-Benz eCampus, Kompetenzzentrum zur Forschung und Entwicklung von zukünftigen Generationen von Batterien und Batteriezellen.
  • Die Werke Untertürkheim und Sebes (Rumänien) werden ab 2024 elektrische Antriebseinheiten für die neuen Modelle der MMA und MB.EA-Plattformen produzieren.
  • Das Mercedes-Benz-Werk Berlin wird ab Mitte der Dekade leistungsstarke Elektromotoren für die künftige AMG.EA-Plattform produzieren.
  • Mercedes-Benz produziert seit diesem Jahr in allen eigenen Werken weltweit bilanziell CO2-neutral und bezieht Strom, der ausschließlich aus regenerativen Quellen stammt. Darüber hinaus strebt das Unternehmen an, die Erzeugung von erneuerbarer Energie an seinen Standorten zu erhöhen. Mercedes-Benz hat mit den Planungen zur Installation eines Windparks auf seinem Testgelände im norddeutschen Papenburg begonnen. Der Ausbau von Photovoltaikanlagen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Grünstromstrategie des Konzerns. Bis 2030 ist vorgesehen, mehr als 70 Prozent des Energiebedarfs in den eigenen Produktionswerken durch erneuerbare Energien zu decken.
  • Mercedes-Benz verfolgt das Ziel eine Schließung des Wertstoffkreislaufs darzustellen und den Ressourcenverbrauch deutlich zu reduzieren. Das Unternehmen hat kürzlich mit dem Bau seiner eigenen Batterie-Recyclingfabrik in Kuppenheim begonnen.
  • Zudem hat Mercedes-Benz angekündigt, auch in Europa die Errichtung eines eigenen High-Power-Charging-Netzwerks voranzutreiben. Noch in diesem Jahr sollen die ersten von Mercedes betriebenen Ladesäulen in Frankreich und Deutschland ans Netz gehen. (ys)

Sicherheit der Rohstoffversorgung erhöhen, Recycling verbessern

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