Das Startup Prewave hat seine neue „Action-Plattform“ vorgestellt. Sie soll es den Anwendern ermöglichen, Risiken in ihren globalen Lieferketten nicht nur zu bewerten, sondern auch entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Auf Basis künstlicher Intelligenz analysiert die Plattform des österreichischen Startups Prewave weltweit Datenmengen und warnt vor menschen- oder umweltrechtlichen Verstößen in den Lieferketten. Mit den Neuerungen können Unternehmen laut Prewave nun auch konkrete Schritte, wie Maßnahmen zur Risikominimierung, einleiten und umsetzen.
Die „Action-Plattform“ wird von einem Partnernetzwerk unterstützt, die verschiedene Dienstleistungen anbieten: von Audits vor Ort bis hin zu Sensibilisierungsschulungen und Stakeholder-Engagement zur Verbesserung risikobehafteter Lieferanten. Zu den Partnern gehören Löning Human Rights, PWC, Quizrr, Rainforest Foundation, TaylorWessing, TÜV Süd und Ulula.
Steigenden Zahl von Vorschriften zur Sorgfaltspflicht
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet Unternehmen in Deutschland (seit 2023 Unternehmen +3.000 MA; ab 2024 Unternehmen +1.000 MA) dazu, nicht nur Risiken innerhalb ihrer Lieferketten zu identifizieren, sondern auch wirksame Maßnahmen zur Risikominderung und Vorbeugung künftiger Vorfälle umzusetzen. Die demnächst verabschiedete europäische Richtlinie zur Nachhaltigkeitsprüfung von Unternehmen wird diese Anforderungen Prewave zufolge auf mehr als 15.000 Unternehmen ausweiten.
Die Bewältigung dieser Aufgabe stellt eine Herausforderung dar, da Unternehmen verschiedene Methoden zur Risikoerkennung entwickelt habe, bei der Problemlösung auf Lieferantenebene aber oft vor Hürden stehen. Hier soll die Erweiterung der Prewave-Plattform ihre Stärken ausspielen:
Die auf der Aktionsplattform verfügbaren Maßnahmen sind auf die Schwere und den Umfang des Risikos zugeschnitten und reichen dem Unternehmen nach von digitalen Sensibilisierungsschulungen für eine breite Lieferantenbasis bis hin zu ressourcenintensiveren Vor-Ort-Audits und Lieferantenzertifizierungen. Die Plattform setzt dabei auf ein Mitgliedschaftsmodell, das die gemeinsame Nutzung von Maßnahmen durch die Mitglieder ermöglichen soll.
18 Millionen Euro Finanzierung für Prewave
Prewave sicherte sich aktuell in einer Series-A+-Runde eine Finanzierung in Höhe von 18 Millionen Euro durch den europäischen Venture Capitalist Creandum, der europäische Tech-Unternehmen wie Spotify und Klarna unterstützt. Nach dem Series-A-Investment unter der Führung von Ventech und Kompas im Jahr 2022 folgte nun eine Series A+, um das Start-up von einer Plattform, die Risiken identifiziert, zu einer Aktionsplattform weiterzuentwickeln, die Risiken proaktiv angeht und behebt.
„Zunehmende Störungen, politische Instabilität, das Bewusstsein der Verbraucher und sich ändernde Vorschriften offenbaren, dass das derzeitige Risikomanagement der Lieferkette dem komplexen Umfeld, in dem wir leben, nicht gerecht wird. Prewave hat eine Lösung entwickelt, die es Unternehmen ermöglicht, in Echtzeit auf ihre Lieferkette einzuwirken. Die dynamische Bewertung von Lieferantenrisiken schafft die dringend benötigte Transparenz“, sagt Sabina Wizander, Partnerin bei Creandum. „Deshalb freuen wir uns, die Series A+ Runde von Prewave anzuführen. Prewave ist eine End-to-End-Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, die Kontrolle über ihre Lieferkette zu übernehmen. Die hohe Kundennachfrage über alle Branchen und Regionen hinweg spiegelt den Bedarf an dieser Lösung wider.“
Neben dem Investment von Creandum haben dem Start-up zufolge auch die bestehenden Investoren Ventech, Kompas, seed+speed, Segnalita, Speedinvest, Working Capital Fund und xista science ventures ihre bisherige Beteiligung aufgenommen und ihr Vertrauen in Prewave erneuert. (ys)
