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WSM: Nächste Preiswelle bei Stahl und Energie fordert Zusammenhalt von Zulieferer und Kunde

WSM sieht bedrohliche Versorgungslage
Preiswelle fordert Zusammenhalt von Zulieferer und Kunde

Preiswelle fordert Zusammenhalt von Zulieferer und Kunde
Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM). Bild: WSM/Mourad ben Rhouma

Die nächste Preiswelle bei Stahl und drastische Energiepreiserhöhungen rollen laut des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) auf Zulieferer zu. Hersteller, die jetzt – trotz Kostensprüngen und unsicherer Versorgungslage – nicht mit ihren Partnern kooperieren, hätten demnach vielleicht bald keine mehr. Denn die Liquiditätsreserven schrumpfen täglich.

„Das deutsche Erfolgsmodell des arbeitsteiligen globalen Wirtschaftens wankt. Die sich aufbauende dritte Welle umschiffen Zulieferer und Kunden nur gemeinsam“, warnt Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM).

Erst 2021, zum Jahresbeginn 2022 und nun wieder: Zum dritten Mal in Folge schießen Vormaterialpreise ungehemmt in die Höhe. „Bereits im Februar lagen die Erzeugerpreise vieler Stahl- und Aluminiumprodukte 50 Prozent über dem bereits sehr hohen Vorjahresniveau, bei legiertem Material sehen wir Anstiege von 80 Prozent. Und diese Lage spitzt sich gerade weiter zu“, erläutert Vietmeyer. Verarbeiter von Stahl und Aluminium trifft das mit voller Wucht: Zulieferer haben Materialkostenanteile von 40 bis 60 Prozent, so der WSM.

Lieferketten brauchen Fairness und Verantwortung

Die gesamte Versorgungslage wird laut dem Verband zunehmend bedrohlicher. Rohstoffe, Komponenten und Energie fehlen demnach oder sind fast unbezahlbar. Der Erdgasmangel könnte dem WSM zufolge die gesamte Stahlverarbeitung kaltstellen. Nahezu die gesamte industrielle Wertschöpfungskette sei davon betroffen.

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Dabei lassen sich die enormen Preissprünge nicht immer mit Krisen und Konflikten erklären. Oftmals besteht gar kein Zusammenhang zwischen Preisanstieg und dem Ukraine-Krieg als Begründung dafür, so der WSM. „In diesem gigantischen Sturm müssen alle in ein Boot – für Mitstreiter, die das Krisen- und Konfliktszenario dazu nutzen, eigene Preisvorteile durchzudrücken, ist dort kein Platz. Mitnahmeeffekte darf es nicht geben“, betont Vietmeyer. „In der bis aufs letzte Glied angespannten Lieferkette sind mehr denn je Fairness, Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten gefordert.“ (ys)

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