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Lieferkette: Umgang mit den Herausforderungen 2024

Umgang mit den Herausforderungen des Jahres 2024
Die Zukunft gestalten mit Proaktivität und Lieferkettentransparenz

Die Zukunft gestalten mit Proaktivität und Lieferkettentransparenz
Die Supply-Chain-Intelligence-Plattform von Prewave nutzt öffentliche Daten aus lokalen Nachrichten, sozialen Medien und anderen Datenbanken, um über Lieferkettenrisiken zu informieren. Bild: Prewave

In einer Zeit kontinuierlicher Veränderungen im globalen Markt stehen Unternehmen vor der Herausforderung, 2024 erfolgreich mit wirtschaftlichen Unsicherheiten umzugehen. Es ist von entscheidender Bedeutung, das notwendige Wissen über die Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen globalen Beschaffung zu besitzen, um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein.

Inmitten der sich ständig wandelnden globalen Wirtschaft stehen Unternehmen vor der Herausforderung, sich erfolgreich den aktuellen Unsicherheiten wie Krieg und schlechter Konjunktur zu stellen. Im Jahr 2024 werden Managerinnen und Manager weiterhin vor komplexen Aufgaben stehen und sich fragen: Wie bleibt mein Unternehmen konkurrenzfähig? Viele setzen dabei auf die Strategie der globalen Beschaffung, um von den Vorteilen kostengünstiger Lieferanten und einer erweiterten Marktreichweite zu profitieren.

Trotzdem birgt die globale Beschaffungsstrategie auch Herausforderungen, die Unternehmen nicht ignorieren können. Neben internationalen Vorschriften, wie die kommende CSDDD (Corporate Social and Digital Due Diligence), gewinnt die Pflege grenzüberschreitender Lieferantenbeziehungen an Bedeutung. Betriebe müssen daher nicht nur schnell auf regulatorische Veränderungen reagieren, sondern auch die soziale und geopolitische Dynamik bei der Verwaltung ihrer Lieferketten berücksichtigen. Um für die Herausforderungen gewachsen zu sein, kommt es auf bestimmte Faktoren an, die es zu beachten gilt.

Menschlicher Faktor im Fokus

Die Lieferkette integriert eine vielfältige Gruppe von Arbeitskräften, die wesentliche Qualitäten wie kulturelles Verständnis und Verhandlungsfähigkeiten einbringen. Es ist entscheidend, ihre aktive Beteiligung zu betonen, nicht nur für eine erfolgreiche Beschaffung und ein effektives Risikomanagement, sondern auch im Hinblick auf die Wahrung der Menschenrechte und die Schaffung nachhaltiger Lieferketten. Trotz des starken Wachstums von künstlicher Intelligenz bleibt der menschliche Faktor in der Lieferkette dabei von zentraler Bedeutung. Besonders wenn man bedenkt, dass die abstrakte Idee der Lieferkette letztendlich die vielfältige Anzahl von Arbeiterinnen und Arbeitern einschließt, die zu jedem Produkt beitragen.

Kooperation statt Austausch

Egal ob die Beschaffung aus Brasilien, Indien oder Südafrika erfolgt, die Zusammenarbeit mit den richtigen Lieferanten ist entscheidend für den Erfolg im globalen Markt. Dies ist keine leichte Aufgabe, aber eine KI-basierte Lieferantenwahl kann Abhilfe schaffen. Dabei werden Daten transparent evaluiert, um proaktive Entscheidungen treffen zu können. Im Fokus steht dabei nicht zwangsläufig der Austausch von Lieferanten, sondern vielmehr die Zusammenarbeit, um mögliche Risiken für die Teilnehmer zu minimieren. Die Durchführung von Audits stellt dabei eine bewährte Methode dar, um in der Zusammenarbeit mit Lieferanten eine kooperative Herangehensweise zu fördern und somit eine widerstandsfähige und risikoarme Lieferkette zu gewährleisten.

Die Rolle gut strukturierter Prozesse

Für die bestehende Wettbewerbsfähigkeit sind klare und datenbasierte Abläufe auch bei unklaren politischen und wirtschaftlichen Situationen unabdingbar. Denn sind diese erst einmal integriert, können Unternehmen von erheblicher Kosteneinsparung und interner Produktivitätsförderung profitieren. Datengetriebene Prozesse erleichtern die aktuelle Entscheidungsfindung und ermöglichen ein schnelles Reagieren bei geopolitischen Unsicherheiten und Währungsschwankungen.

Zielgerichtetes Handeln durch KI gestützte Analyse

Auch die Einhaltung internationaler Handelsvorschriften und lokaler Gesetze ist im globalen Einkauf unerlässlich. KI-basiertes Lieferkettenmanagement bietet Module, die nach den jeweiligen Standards für Compliance (z. B. CS3D) genutzt werden können. Die Module ermöglichen also, den bürokratischen Aufwand zu reduzieren, lange Entscheidungsprozesse zu minimieren und somit Lieferketten widerstandsfähiger zu machen.

Durch Daten zur Präzision

Die vorherrschende Herausforderung bei einem KI-basierten Lieferkettenmanagement liegt in der richtigen Datenqualität. Ein wesentlicher Aspekt besteht darin, nicht nur einzelne Datenquellen zu betrachten, sondern Muster aus mehreren Nachrichten zu analysieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Filterung von Falschmeldungen. Dieser Ansatz ermöglicht präzise und genaue Erkenntnisse.

Einkauf 2030: Perspektiven und Impulse

Prävention durch die richtige Technologie

Lieferkettenmonitoring-Tools zeichnen sich durch einen umfassenden Qualitätssicherungsprozess aus, der auch die Einbindung von Menschen ermöglicht, um die Daten im Notfall zu verifizieren. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen bieten dabei eine Lösung, um Risiken in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen und Unternehmen dabei zu unterstützen, proaktiv auf die entsprechenden Herausforderungen zu reagieren. Dafür müssen diese Plattformen riesige Mengen an öffentlich verfügbaren Daten analysieren, aus Nachrichten, sozialen Medien, Wetterberichten und mehr, um auf mögliche Störungen oder Risiken in der Lieferkette hinzuweisen.

Transparenz und der Faktor Nachhaltigkeit

Unternehmen müssen ihre Lieferketten im Jahr 2024 transparenter gestalten, um den steigenden Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Dazu gehört das Offenlegen von Informationen über Lieferanten und Unterauftragnehmer, um sicherzustellen, dass diese die gleichen hohen Standards in Bezug auf die Umwelt einhalten. Besonders die Endverbraucher legen immer mehr Wert auf klare und verständliche Informationen über die Herkunft der Produkte, ihre Herstellung und Umweltauswirkungen.

Die Lieferkette im ethischen Wandel

Die Entwicklung einer transparenten Lieferkette wird auch durch den zunehmenden Fokus auf ethisches Beschaffungsmanagement getrieben. Unternehmen setzen verstärkt auf ethische Standards und Compliance, um sicherzustellen, dass ihre Lieferketten frei von Ausbeutung, Korruption und unrechtmäßigen Praktiken sind. Das erfordert den rechtzeitigen Zugang zu allen relevanten Informationen. Das Einhalten international anerkannter Umwelt- und Sozialstandards sowie Zertifizierungen helfen enorm, um die Glaubwürdigkeit und Transparenz der Lieferkettenpraktiken zu stärken.

Digitalisierung als Wegbereiter

Unternehmen mit umfangreichen und komplexen Lieferketten sollten im Jahr 2024 auf Proaktivität setzen, indem sie Risiken analysieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Viele Bereiche in der Unternehmenswelt sind bereits digitalisiert, warum also nicht die Organisation rund um die Beschaffung? Digitale Lösungen ermöglichen Proaktivität, welche essenziell für die bestehenden und kommenden Herausforderungen ist. Oftmals wird der Faktor Proaktivität vernachlässigt, besonders im kommenden Jahr könnte dieser jedoch über Erfolg oder Verlust entscheiden. Zu dieser Proaktivität müssen die vier Faktoren Mensch, Prozess, Technologie und Lieferkette in einem Zusammenspiel arbeiten, um dadurch die bestmöglichen Ergebnisse erzielen zu können. Die Koordination dieser Schlüsselfaktoren wird einen maßgeblichen Einfluss auf die Widerstandsfähigkeit und Effizienz der Lieferkette haben und somit einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten.

Lisa Smith, Managing Director, Prewave
Bild: Prewave

Die Autorin:

Lisa Smith

ist Mitgründerin und Managing Director von Prewave, einer KI-basierten Supply-Chain-Intelligence-Plattform. Sie promovierte 2017 an der TU Wien in Wirtschaftsinformatik. Im Zuge ihrer Forschungsarbeit entstand das Spin-Off Prewave, das sie 2017 zusammen mit Harald Nitschinger gegründet hat.

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